
Weniger Ungleichheiten
Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern.
SDG 10
Handlungsfelder für Unternehmen
Handlungsfelder für Privatpersonen
Vermögen und Einkommen sind weltweit sehr ungleich verteilt. Selbst innerhalb der EU besitzen die reichsten zehn Prozent etwa die Hälfte des Gesamtvermögens. Auch in Österreich ist die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergegangen. Global gesehen ist die Beseitigung der globalen Armut eine der zentralen Aufgaben für eine friedliche Welt (SDG 1). Doch auch die relative Armut und Ungleichheit birgt großes Konfliktpotenzial: Ungleichverteilungen innerhalb einer Gesellschaft erhöhen die Unzufriedenheit der Bürger und gefährden den sozialen Frieden. Der Auftrag von SDG 10 liegt vor allem darin, für eine fairere Verteilung von Vermögen und Einkommen zu sorgen und so allen Teilhabe zu ermöglichen.
Unterziele
Was soll erreicht werden?
Ziel 10.1
Bis 2030 nach und nach ein über dem nationalen Durchschnitt liegendes Einkommenswachstum der ärmsten 40 Prozent der Bevölkerung erreichen und aufrechterhalten.
Ziel 10.2
Bis 2030 alle Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Rasse, Ethnizität, Herkunft, Religion oder wirtschaftlichem oder sonstigem Status zu Selbstbestimmung befähigen und ihre soziale, wirtschaftliche und politische Inklusion fördern.
Ziel 10.3
Chancengleichheit gewährleisten und Ungleichheit der Ergebnisse reduzieren, namentlich durch die Abschaffung diskriminierender Gesetze, Politiken und Praktiken und die Förderung geeigneter gesetzgeberischer, politischer und sonstiger Maßnahmen in dieser Hinsicht.
Ziel 10.4
Politische Maßnahmen beschließen, insbesondere fiskalische, lohnpolitische und den Sozialschutz betreffende Maßnahmen, und schrittweise größere Gleichheit erzielen.
Ziel 10.5
Die Regulierung und Überwachung der globalen Finanzmärkte und -institutionen verbessern und die Anwendung der einschlägigen Vorschriften verstärken.
Ziel 10.6
Eine bessere Vertretung und verstärkte Mitsprache der Entwicklungsländer bei der Entscheidungsfindung in den globalen internationalen Wirtschafts- und Finanzinstitutionen sicherstellen, um die Wirksamkeit, Glaubwürdigkeit, Rechenschaftslegung und Legitimation dieser Institutionen zu erhöhen.
Ziel 10.7
Eine geordnete, sichere, reguläre und verantwortungsvolle Migration und Mobilität von Menschen erleichtern, unter anderem durch die Anwendung einer planvollen und gut gesteuerten Migrationspolitik.
Wie sollen die Ziele erreicht werden?
10.a
Den Grundsatz der besonderen und differenzierten Behandlung der Entwicklungsländer, insbesondere der am wenigsten entwickelten Länder, im Einklang mit den Übereinkünften der Welthandelsorganisation anwenden.
10.b
Öffentliche Entwicklungshilfe und Finanzströme einschließlich ausländischer Direktinvestitionen in die Staaten fördern, in denen der Bedarf am größten ist, insbesondere in die am wenigsten entwickelten Länder, die afrikanischen Länder, die kleinen Inselentwicklungsländer und die Binnenentwicklungsländer, im Einklang mit ihren jeweiligen nationalen Plänen und Programmen.
10.c
Bis 2030 die Transaktionskosten für Heimatüberweisungen von Migranten auf weniger als 3 Prozent senken und Überweisungskorridore mit Kosten von über 5 Prozent beseitigen.
Handlungsfelder für Unternehmen
- Gerechtes, geschlechterunabhängiges Entlohnungssystem
- Sichere Arbeitsverträge ausstellen
- Diskriminierungsfreie Einstellungsverfahren abhalten
- Mitarbeiter*innen an Gewinnen beteiligen
- In Bildung der Mitarbeiter*innen zu investieren.
- Falls auch über globale Beschaffungsprozesse Auswirkungen in anderen Ländern entstehen: vor Ort für faire Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung einsetzen oder Bildungsprogramme unterstützen, die langfristig zu mehr Teilhabe führen.
Handlungsfelder für Privatpersonen
- Sich für Gleichbehandlung von Menschen einsetzen unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Ethnizität, Religion, Herkunft oder wirtschaftlichem Status.
- Bei Diskriminierung oder Ausgrenzung nicht wegsehen, sondern handeln und Unterstützung bieten.
- Beim Kauf von Produkten die Produktionsbedingungen hinterfragen, auf faire Produktion achten und damit den ProduzentInnen weltweit menschenwürdige und faire Arbeitsbedingungen ermöglichen.