SDG 11

Nachhaltige Städte und Gemeinden

Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten.

SDG 11

Unterziele

Handlungsfelder für Unternehmen

Handlungsfelder für Privatpersonen

 

Weltweit nimmt die Urbanisierung zu und obwohl Städte nur etwa 2 % der Landfläche einnehmen, leben dort bereits mehr als 50 % der weltweiten Bevölkerung. Städte sind somit zentrale Bühnen nachhaltiger Entwicklung. Einerseits sind Städte Motoren der Volkswirtschaften, der Kultur und der Innovation – andererseits entstehen dort auch etwa 80 % der CO2 -Emissionen und soziale Probleme zeigen sich dort wie durch ein Brennglas. Die erhöhte Siedlungsdichte geht zudem in der Regel mit erhöhten Mieten sowie einem Verlust an Freiflächen einher.

Emissionsarme und vernetzte Verkehrssysteme, energieeffiziente Gebäude, das Schaffen von Freiflächen und bezahlbarem Wohnraum sowie eine geregelte Abfallentsorgung tragen zur nachhaltigen Stadtentwicklung bei. Produkte und Dienstleistungen, die diese Faktoren vorantreiben und neue Lösungen aufzeigen, sind besonders zukunftsfähig.

Unterziele

Was soll erreicht werden?

Ziel 11.1

Bis 2030 den Zugang zu angemessenem, sicherem und bezahlbarem Wohnraum und zur Grundversorgung für alle sicherstellen und Slums sanieren.

Ziel 11.2

Bis 2030 den Zugang zu sicheren, bezahlbaren, zugänglichen und nachhaltigen Verkehrssystemen für alle ermöglichen und die Sicherheit im Straßenverkehr verbessern, insbesondere durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, mit besonderem Augenmerk auf den Bedürfnissen von Menschen in prekären Situationen, Frauen, Kindern, Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen.

Ziel 11.3

Bis 2030 die Verstädterung inklusiver und nachhaltiger gestalten und die Kapazitäten für eine partizipatorische, integrierte und nachhaltige Siedlungsplanung und -steuerung in allen Ländern verstärken.

Ziel 11.4

Die Anstrengungen zum Schutz und zur Wahrung des Weltkultur und -naturerbes verstärken.

Ziel 11.5

Bis 2030 die Zahl der durch Katastrophen, einschließlich Wasserkatastrophen, bedingten Todesfälle und der davon betroffenen Menschen deutlich reduzieren und die dadurch verursachten unmittelbaren wirtschaftlichen Verluste im Verhältnis zum globalen Bruttoinlandsprodukt wesentlich verringern, mit Schwerpunkt auf dem Schutz der Armen und von Menschen in prekären Situationen.

Ziel 11.6

Bis 2030 die von den Städten ausgehende Umweltbelastung pro Kopf senken, unter anderem mit besonderer Aufmerksamkeit auf der Luftqualität und der kommunalen und sonstigen Abfallbehandlung.

Ziel 11.7

Bis 2030 den allgemeinen Zugang zu sicheren, inklusiven und zugänglichen Grünflächen und öffentlichen Räumen gewährleisten, insbesondere für Frauen und Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen.

Wie soll das Ziel erreicht werden?

11.a

Durch eine verstärkte nationale und regionale Entwicklungsplanung positive wirtschaftliche, soziale und ökologische Verbindungen zwischen städtischen, stadtnahen und ländlichen Gebieten unterstützen.

11.b

Bis 2020 die Zahl der Städte und Siedlungen, die integrierte Politiken und Pläne zur Förderung der Inklusion, der Ressourceneffizienz, der Abschwächung des Klimawandels, der Klimaanpassung und der Widerstandsfähigkeit gegenüber Katastrophen beschließen und umsetzen, wesentlich erhöhen und gemäß dem Sendai-Rahmen für Katastrophenvorsorge 2015-2030 ein ganzheitliches Katastrophenrisikomanagement auf allen Ebenen entwickeln und umsetzen.

11.c

Die am wenigsten entwickelten Länder unter anderem durch finanzielle und technische Hilfe beim Bau nachhaltiger und widerstandsfähiger Gebäude unter Nutzung einheimischer Materialien unterstützen.

Handlungsfelder für Unternehmen

Die größten Handlungsfelder für Unternehmen bieten sich bei folgenden Themen:

Die Versiegelung von Flächen und die nachhaltige Gestaltung von Gebäuden wird direkt durch die Baumaßnahmen von Unternehmen beeinflusst. Zudem steht die Standortpolitik von Unternehmen immer auch in Wechselbeziehung zur Entwicklung des Wohnraumes in der Umgebung. Die Strecken für Logistik und Arbeitswege beeinflussen ebenfalls die nachhaltige Entwicklung der Städte, ebenso wie die Themen Abfall, Ressourcenverwendung, Mobilität und erschwinglicher Wohnraum

  • Unterstützung regionaler Projekte zur Förderung der Region.
  • Günstige Mitarbeiterwohnungen in Arbeitsplatznähe zur Verfügung stellen.
  • Mitarbeiter*innen zur Nutzung von öffentlichen Verkehr oder Fahrrad für den Arbeitsweg ermutigen und die Infrastruktur dafür schaffen (z.B. Fahrradabstellplätze).
  • Beteiligung an lokalen Aktivitäten und Sozialprojekten leistet einen Beitrag zur Lebensqualität in der Nachbarschaft.
  • Aktive Mitgliedschaft in regionalen Wirtschaftsförderungsvereinen oder Stadtentwicklungsorganisation.
  • Regionale Institutionen wie z.B. Schulen fördern.
  • E-Mobilität fördern.
  • Baumaßnahmen rund um Städte und Siedlungen inklusive und nachhaltig gestalten.

Handlungsfelder für Privatpersonen

  • Für kurze Strecken das Fahrrad oder (falls vorhanden) Fahrrad Leihsysteme nutzen und damit (im bebauten Gebiet) umweltfreundlich mobil sein.
  • Öffentlichen Verkehr statt dem Auto nutzen und damit zur Verbesserung der Luftqualität beitragen.
  • Autos mit alternativen Antriebsmöglichkeiten, wie zum Beispiel elektrische Energie bevorzugen und damit den Schadstoffausstoß verringern.
  • Beteiligung bei Stadtentwicklungsprojekten und eine nachhaltige, sichere und inklusive Gestaltung forcieren.